Der neue Heartmut:
Gründen aus Gründen.

Wofür schlägt dein Herz? Eine Frage, die mich seit jeher beruflich begleitet und in regelmäßigen Abständen meinen emotionalen Fingerabdruck nimmt.

Wie die Farbteststreifen in den Kindermagazinen früher. Grün, alles gut, du kannst bleiben. Gelb, greif schon mal nach der Notbremse. Rot, du musst gehen. Also, bin ich gegangen. Den Job zu kündigen und sich ohne sicheren Plan in eine ungewisse Zukunft aufzumachen, das verursacht bei vielen Kopfschütteln und einen gefühlten Sicherheitsabstand. Verständlicherweise. Eine geregelte Arbeitswoche mit sicherem monatlichem Einkommen ist weitaus komfortabler als Neuerfindung und Unplanmäßigkeit. Aber, wofür schlägt dein Herz? Wonach suchst du, in welchem Umfeld fühlst du dich wohl, womit identifizierst du dich? Fragen, die mich begleiten und meiner Meinung nach jedem Schulabgänger, Studenten oder Bewerber gestellt werden sollten. Viele stellen sie nicht mal sich selbst oder zu spät.

Arbeit ist oft auch ein anderes Wort für Selbstaufgabe, Leistungsdruck, nervliches und körperliches Unwohlsein und ein Erschöpfungszustand. Schnell muss Ausgleich her: mit letzter Kraft in den Sport oder total müde abends ins Kino rennen oder gestresst in den Urlaub nach dessen Rückkehr man in das gleiche überdrehende Hamsterrad zurückkehrt. Aber, das ist doch normal, man muss halt Geld verdienen.

Ist das wirklich normal und vor allen Dingen auf Dauer gesund, kann ich das so bis Mitte Sechszig weitermachen? Ich finde nicht. Die Zeiten in denen man bei seiner Ausbildungsstätte bis ins Rentenalter in sicherer Festanstellung tätig war sind sowieso lange vorbei. Ich habe sie in der Kommunikationsbranche nie erlebt. Also, was ist die Alternative? Denn ja, ich muss Geld verdienen und ja, ich will arbeiten.  Arbeit, das kann auch eine aufrichtige Begeisterung für das was man tut sein und eine freie Entfaltung in einem Umfeld, in dem man sich wohl fühlt. Nicht nur auf Instagram, sondern auch in echt.

Wofür schlägt dein Herz? Nach der Kündigung folgten Bewerbungsgespräche und mit ihnen die Einsicht, dass ich keine Halbherzigkeiten mehr möchte. Ein Gedanke wurde lauter und mit ihm auch die Angst vor der eigenen Courage. Die Entscheidung, mich selbstständig zu machen, fiel nicht über Nacht. Vielmehr sehe ich sie als natürliche berufliche und persönliche Weiterentwicklung. Das Gefühl, das es die richtige Zeit ist und das Vertrauen in die eigene Expertise.

Und plötzlich ist er da, der neue ❤mut, der mich Business- und Finanzplan schreiben lässt, mich auf Gründerseminare und zum Steuerberater begleitet und mir trotz aller Ungewissheit ein Lächeln auf die Lippen legt. Ob mein Plan sicher ist, ob ich potentielle Kunden für mich und meine Leistung gewinnen kann, wie die Dinge in einem Jahr stehen? Meine Marktrecherchen zeichnen positive Prognosen. Es jedoch mit Sicherheit wissen, das kann auch ❤mut nicht. Aber viel wichtiger ist, er glaubt daran.

 

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